Der Apfel und seine lange Geschichte
Von alten Handelsstraßen zum beliebtesten Obst Deutschlands
Der Apfel blickt auf eine jahrtausendealte Geschichte zurück – Überlieferungen zufolge wurde er bereits rund 10.000 v. Chr. in der Region des heutigen Kasachstans angebaut.
In der Antike kamen die Früchte dann über alte Handelsstraßen nach Süd- und Osteuropa, wo sie von den Römern und Griechen kultiviert wurden. Die kultivierten Äpfel überzeugten vor allem durch ihre Süße und dem frischen Geschmack. Teilweise wurde ihnen sogar eine anregende Wirkung zugesprochen. So galt der Apfel besonders bei den Griechen als natürliches Aphrodisiakum.
Aus Südeuropa gelangte der Apfel mit den römischen Feldzügen um rund 100 v. Chr. nach Mittel- und Nordeuropa. Die alten Völker der Region betteten den Apfel schnell in ihre Kulturen ein – so standen Äpfel beispielsweise bei den Kelten der Geschichte nach symbolisch für Tod und Wiedergeburt und waren bei den Germanen ein Symbol für Unsterblichkeit. Im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation symbolisierte der Apfel die Weltkugel und wurde als sogenannter Reichsapfel bei Krönungszeremonien vom Herrscher in der linken Hand gehalten.
Der bekannteste Mythos ist wohl der von Adam und Eva im Garten Eden und ihre Vertreibung daraus, die in der Bibel erzählt wird. Eine Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse, die Adam und Eva verbotenerweise essen, um wie Gott zu werden, ist der Auslöser. Obwohl in der Bibel nur allgemein von „Frucht“ die Rede ist, hat sich in der westlichen Welt der Gedanke festgesetzt, es sei ein Apfel gewesen. Aber nicht nur die symbolische, sondern auch die landwirtschaftliche Bedeutung des Apfels nahm immer mehr zu. Die Frucht wurde mit den Jahren nahezu in ganz Europa angebaut und steht auf der weltweiten Produktionsliste für Obstsorten mittlerweile auf Platz 4. Von allen europäischen Staaten werden in Deutschland die meisten Äpfel verzehrt.